Am 16. März kam Die Linke Main-Taunus zum Kreisparteitag im Hattersheimer Posthof zusammen. Schwerpunkte waren zahlreiche Wahlen und die Vorbereitung des anstehenden Europawahlkampfs.
Zu Beginn begrüßte der Kreisverband die Landesvorsitzende der Linken, Christiane Böhm, zu einem Grußwort. Böhm lobte die engagierte kommunalpolitische Arbeit der Linken im Main-Taunus-Kreis und hob beispielhaft den hohen Einsatz der Linken im Kampf um den Erhalt der Main-Taunus-Kliniken hervor. Die vorbildliche Bündnisarbeit des Kreisverbandes, sei es als Initiatorin des Klinikbündnisses oder auch im Rahmen der aktuellen antifaschistischen Proteste, seien gute Beispiele für die notwendige Verankerung, wie sie landesweit von der Linken wieder verstärkt angegangen werden müsse, gerade nach der Niederlage zur Landtagswahl im vergangenen Jahr. Böhm verwies in diesem Zusammenhang auf die anstehenden Ostermärsche oder auch eine gewerkschaftspolitische Konferenz der Linken am 27. April im DGB-Haus in Frankfurt.
Anschließend freuten sich Böhm und der Kreisvorsitzende Thomas Völker mehrere Neumitglieder persönlich und mit Blumen begrüßen zu dürfen. Die Linke Main-Taunus profitiere wie die Gesamtpartei in den vergangenen Wochen von einem deutlichen Mitgliederzuwachs. Im vergangenen Jahr habe Die Linke im Kreis insgesamt 10 Neueintritte zu verzeichnen, davon allein fünf seit November 2023, freute sich Völker in seinem Bericht des Kreisvorstandes. Zuvor fand Heinz Michael Merkel die richtigen Worte zur Danksagung an Beate Ullrich-Graf, die nach 18 Jahren Kreistagszugehörigkeit am 11. März den Staffelstab an die nächste Generation weitergegeben hatte.
Für die Kreistagsgruppe berichtete die Vorsitzende Barbara Grassel über die Arbeit im vergangenen Jahr. Die Linke sei unbestritten trotz nur dreier Abgeordneter die fleißigste politische Gruppierung im Kreistag und zeige mit zahlreichen Anträgen und Anfragen immer wieder auf, wo Fehlentwicklungen im Kreis festzustellen sind. In seltenen Fällen seien trotz der großen Koalitionsmehrheit auch politische Erfolge möglich. So wurde beispielsweise nach langer Arbeit und in guter Abstimmung mit der Wohnungsloseneinrichtung Sankt Martin am Autoberg eine Verbesserung der Situation bei den Tagessätzen für Wohnungslose erzielt. Das zeige den Wert guter Oppositionsarbeit, auch wenn viele Anträge ohne wirkliche inhaltliche Würdigung diirch die Kreistagsmehrheit einfach weggestimmt würden.
Bei den anschließenden Neuwahlen zum Kreisvorstand und anderen Gremien gab es keine Überraschungen: Thomas Völker aus Hofheim wurde ohne Gegenkandidatur einstimmig als Kreisvorsitzender bestätigt. Liane Meister-Friedrich aus Bad Soden, bisher Beisitzerin, wurde zur stellvertretenden Kreisvorsitzenden gewählt. Weiterhin im Amt verbleibt Kreisschatzmeister Heinz Michael Merkel aus Hochheim. Der Bad Sodener Konstantin Lotz, der auch als Direktkandidat zur Landtagswahl im Ostkreis angetreten war, wurde neu als Beisitzer in den Kreisvorstand gewählt. Die Finanzrevision übernehmen zukünftig Michael Knoche aus Kelkheim, sowie Gabriele und Michael Mehr aus Hochheim-Massenheim. Als Delegierte für den Landesparteitag der Linken wurden Petra Ott aus Kriftel, Liane Meister-Friedrich, Konstantin Lotz und Thomas Völker gewählt.
Zum Abschluss diskutierte Die Linke Main-Taunus die Wahlstrategie zur anstehenden Europawahl. Der Landeswahlkampfleiter Axel Gerntke berichtete eingangs zu den Planungen der Bundes- und Landesebene. Kreisvorsitzender Völker ergänzte um die Überlegungen des Kreisvorstandes. Die Linke Main-Taunus will neben altbekannten Formaten auch gezielt junge Menschen erreichen, immerhin wird die Europawahl die erste Wahl in Hessen, wo auch bereits ab 16 ein Kreuz gesetzt erden darf. Wahlstrategie und Wahlkampfbudget wurden anschließend einstimmig durch die anwesenden Mitglieder beschlossen.
Zum Foto (von links nach rechts): Petra Ott, Konstantin Lotz, Thomas Völker, Liane Meister-Friedrich, Heinz Michael Merkel