Legal, illegal, sch…egal. Das scheint das Motto der Bauherren in der Kreisstadt zu sein. Genehmigungen? Braucht man so was? Schützenswerte Flora und Fauna? Jetzt nicht mehr. Es wurde alles großflächig abgebaggert.
Und das Schlimmste: Auch der Magistrat der Stadt Hofheim a.Ts. hält sich nicht an Recht und Gesetz. Da soll in Lorsbach auf einer Lichtung am Waldrand ein „Kindergartenwagen“ aufgestellt werden. Dieser Kindergartenwagen ist baurechtlich ein Bauwerk, da er überwiegend ortsfest benutzt wird. Zu seiner Aufstellung braucht man eine Baugenehmigung. Da der vorgesehene Standort im Wald liegt, bedarf es auch der Zustimmung der Forst- und der Naturschutzbehörde. Die Zustimmungen dieser drei Behörden liegen noch nicht vor. Trotzdem hat die Stadt die gesamte Lichtung großflächig abgebaggert und ca. 500 m² aufgeschottert und die Fundamentierung fertiggestellt – ohne die notwendigen Genehmigungen.(s. Foto unter dem Text).
Und was die Stadt kann, das kann ein privater Investor allemal: In Wildsachsen wurde eine ganze Wiesenfläche abgebaggert (s. Titelbild), obwohl es dafür noch nicht einmal einen rechtskräftigen Bebauungsplan gibt. Wegen einer fehlenden Umweltprüfung ist der beschlossene Bebauungsplan ungültig und müsste neu aufgestellt werden. Das hat das Bundesverwaltungsgericht so entschieden.
In beiden Fällen wurden vollendete Tatsachen geschaffen, ohne dass vorher die vorgeschriebene Umweltprüfung erfolgt ist. Schützenswerte Flora und Fauna, von Aronstab bis Zauneidechsen? „Nun nicht mehr. Wir haben alles komplett abgeräumt!“ können die Bauherren vermelden.
Man kann gespannt sein, wie die Umweltbehörden in Stadt und Kreis darauf reagieren; beide Verantwortliche haben ein grünes Parteibuch.
Die Linke Hofheim hat beide Verfehlungen zum Anlass genommen, um parlamentarisch aktiv zu werden:
Die planierte und aufgeschotterte Lichtung, wo die Wald-Kita in Lorsbach errichtet werden soll (Bildquelle: privat)
1 Gedanke zu „Bau-Wildwest in Hofheim“
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