Am 2. September begrüßte DIE LINKE. Main-Taunus den energiepolitischen Sprecher der LINKE-Bundestagsfraktion, Ralph Lenkert, in Hofheim. Neben einem Gespräch mit der Genossenschaft SolarInvest Main-Taunus lag der Schwerpunkt auf den Diskussionen um die zwingend erforderliche Energiewende. Lenkert warb unweit der Stromtrasse in Wildsachsen für einen anderen Weg als Amprion und die Bundesregierung ihn mit ULTRANET aufzeigt.
ULTRANET und vergleichbare Stromtrassen, so betonte Lenkert, seien nicht zur Sicherung der Stromversorgung in Deutschland ausgelegt, sondern vorrangig dem Ziel eines europäischen Strommarkts gewidmet. Mittelfristig soll damit Strom europaweit gehandelt und monetarisiert werden. Die Versorgungssicherheit der Menschen vor Ort sei zweitrangig. Dies werde insbesondere an den massiven Belastungen durch Netzentgelte deutlich, die in den durchleitenden Kommunen fällig werden, ohne dass dort auch nur ein Teil des Stroms, der mit den Trassen transportiert wird, verbraucht werde. Er bestärkte die Bürgerinitiativen vor Ort, weiter gegen die Zumutungen zu kämpfen und sicherte auch für die Zukunft weiterhin die Unterstützung der LINKE-Bundestagsfraktion zu. Karin Lübbers, Sprechern der BI „ULTRANET – Woll’n mer net!“ und stellvertretende Ortsvorsteherin in Wildsachsen, nahm diese Zusage dankbar entgegen.
Paul Laslop, LINKE-Direktkandidat im Bundestagswahlkreis 181, nahm die Hinweise von Lenkert auf und ergänzt: „Die notwendige Energiewende muss als sozial-ökologischer Umbau gestaltet werden. Nur wenn wir die Menschen vor Ort ernstnehmen, sie an Entscheidungen beteiligen und ihre Verbesserungsvorschläge berücksichtigen, kann uns dieser große Schritt gelingen. Zudem darf kein Mensch Gefahr laufen durch steigende Preise in Energiearmut zu landen. Die Energiewende muss regional und regenerativ sein – und sie muss als Teil der Daseinsvorsorge öffentlich organisiert werden. Wenn vier Stromkonzerne massive Gewinne aus der Grundversorgung ziehen, dann zahlt die Allgemeinheit die Zeche. Die Energieversorgung gehört deshalb wieder in öffentliche Hand, um Ausbau und Preisgestaltung direkt steuern zu können.“