In der gestern im Kreistag geführten Debatte zur drohenden einjährigen Vollsperrung der L3011 zwischen der Hofheimer Kernstadt und dem Stadtteil Lorsbach gab es viele parteiübergreifende Statements im Sinne des Aktionsbündnisses. Nur vom Kreisausschuss, FDP und Grünen gab es leider keinerlei Unterstützung. Dr. Barbara Grassel, Sprecherin der LINKEN im Kreistag, erklärt:
„LINKE, Freie Wähler und SPD brachten gestern einen gemeinsamen Antrag ein, mit dem der Kreisausschuss gebeten wurde, gegenüber Hessen Mobil und dem Hessischen Verkehrsminister Argumente gegen die geplante einjährige Vollsperrung vorzubringen, um diese doch noch zu verhindern. Statt sich diesem Gedanken anzuschließen, warnten FDP und GRÜNE vor angeblichem Populismus in der Kommunalpolitik und forderten stattdessen von den Betroffenen, sich in das Unvermeidliche zu fügen. Unsägliches Schweigen kam vom Kreisausschuss – weder Landrat Michael Cyriax, noch Umweltdezernentin Madlen Overdick hielten es für nötig sich zu äußern, obwohl die Auswirkungen weite Teile des Kreisgebiets betreffen werden. Auch von den Hofheimer Abgeordneten der GRÜNEN meldete sich niemand zu Wort, während der Hofheimer Bürgermeister Christian Vogt zurecht das Verhalten und die Inflexibilität von Hessen Mobil kritisierte.“
Offenbar gelte für die Fraktion der Grünen bedingungslose Vasallentreue gegenüber ihrem Grünen-Verkehrsminister Tarek Al-Wazir, mögen Einzelhandel und Handwerk in Lorsbach und Eppstein sowie die Umwelt noch so unter der einjährigen Vollsperrung leiden.
Grassel verweist auf die Argumentationsschwäche von Seiten der Widerredner: „Wieso FDP und Grüne ohne jemals von der Umwelt- und Wasserbehörde eine Erläuterung zur angeblichen Verschlechterung der Wasserqualität erhalten zu haben, oder ohne ernsthafte Prüfung anderer Arbeitsabläufe wie Schicht- und Nachtarbeit und Umfahrungsmöglichkeiten von der Alternativlosigkeit einer mindestens einjährigen Vollsperrung ausgehen, ist nicht nachvollziehbar.“
Der Antrag wird nun auf Antrag der CDU in der nächsten Sitzung des Umwelt- und Verkehrsausschusses am 12. Oktober 2022 weiterberaten.