Wie weiter mit dem Stadtbücherei-Gelände?

Zur weiteren stadtplanerischen Gestaltung der Hofheimer Innenstadt erklärt Bernd Hausmann, Stadtverordneter der LINKEN. Hofheim:

Es ist schon ziemlich lange her, dass das Büro Trojan & Trojan Architekten und Städtebauer vom Magistrat mit einer Entwurfsplanung für eine „Umgestaltung Kellereiplatz/ Chinonplatz“ beauftragt wurde. Die vom Büro vorgelegten Planungen wurden von der Stadtverordnetenversammlung am 16.12.2009 einstimmig zur Kenntnis genommen.

Was hat das Büro Trojan vorgeschlagen?

Am Nordrand des Kellereiplatzes sollte ein durchgehender Grünzug von der Bärengasse bis zur Elisabethenstraße entstehen. Mitten in diesem kleinen Park sollte die neue Stadtbücherei als Solitär stehen. Nur die Bücherei (mit max. 2.000 qm Bruttogeschossfläche), umgeben von viel Grün, sonst nichts.

Im Süden, auf dem ehem. MKW-Gelände, hat Trojan eine geschlossene, L-förmige Gebäudefront sowohl entlang der Elisabethenstraße als auch am Kellereiplatz vorgesehen, kein Grün am Kellereiplatz, aber dafür die Aufnahme der 6-m-Baugrenze vom Bordstein der Elisabethenstraße, so wie bei Frank und HWB, bis hoch zur Pfarrgasse, was sowohl die Anlage eines „Vorgartens“ als auch das Anpflanzen von Bäumen ermöglicht hätte.

Trojan hatte im Norden des Kellereiplatzes viel Grün vorgesehen und im Süden eine klare, bebaute Platzkante mit verhältnismäßig dichter Bebauung, aber ausreichend Grün als Abstand zum Wasserschloss.

Nunmehr haben wir im Norden des Kellereiplatzes eine durchgehend bebaute Platzkante und dahinter eine dichte Bebauung (rd. 4.000 qm Bruttogeschossfläche) und ein vollständig versiegeltes Grundstück mit ein paar Kübelpflanzen (das bisschen Grün im „Lesegarten“ sieht man vom Kellereiplatz überhaupt nicht, weil dieser Lesegarten „ein Stockwerk tiefer“ unter dem Niveau des Kellereiplatzes liegt und zudem hinter einer Betonmauer verborgen ist).

Aber wir haben nunmehr die Chance, das ursprünglich im Norden geplante Grün, das die HWB vollständig zugebaut hat, im Süden neu zu schaffen.

DIE LINKE spricht sich daher für die Anlage einer Grünanlage zwischen Wasserschloss und Elisabethenstraße aus.

Das Argument, dass mit der Bebauung des ehem. MKW-Geländes der Neubau der Stadtbücherei finanziert werden sollte, zieht nunmehr nicht mehr, denn das Bauvolumen, das Trojan auf dem MKW-Gelände unterbringen wollte, hat die HWB anstelle der vorgesehenen Grünanlage im Norden des Kellereiplatzes untergebracht. Was dort an angedachter Grünfläche zugebaut wurde, soll nunmehr im Süden entstehen: Auch DIE LINKE will dort Grün und keine weitere Bebauung.

Wir hatten zunächst auch an ein Innenstadt-Hotel gedacht, mit Restaurant und Nebenräumen. Aber dafür ist die Fläche zu klein. Unter 100 Zimmer findet sich in Ballungsräumen schon lange kein Investor mehr (z.B.  haben die beiden neuesten Hofheimer Hotels, das H+-Hotel Diedenbergen 158 Zimmer und das Vital-Hotel Therme 97 Zimmer und der „Rosenberg“ mit seinen 79 Zimmern ließ sich – angeblich – auch nicht wirtschaftlich betreiben, weil zu klein). Wenn man die Höhenentwicklung von Frank und dem angrenzenden HWB-Forum aufgreift, dann bekommt man auf diesem nur 1.600 qm großen Grundstück der alten Stadtbücherei max. ein Hotel mit 50 Zimmern unter: Dafür findet sich kein Investor. Oder es ergeht der Stadt dann alsbald wieder wie am „Rosenberg“.

Am Samstag, den 29. Januar 2022, wird ab 10.30 Uhr der Bauausschuss zu einer Begehung des Geländes zusammenkommen. Alle Hofheimer Bürgerinnen und Bürger sind herzlich zu dieser öffentlichen Sitzung eingeladen.