Zwei Stromautobahnen sollen in den nächsten Jahren im Main-Taunus-Kreis gebaut werden: Ultranet (auf Masten) und der Rhein-Main-Link (als Erdkabel). Kürzlich wurde für letzteren der Planungskorridor vorgestellt. Dazu erklärt unsere Fraktionsvorsitzende in Hofheim, Barbara Grassel:
„Als Unterstützerin der BIs gegen Ultranet reibt man sich doch verwundert die Augen, wenn man sich den nun veröffentlichten Trassenvorschlag für den Rhein-Main-Link anschaut: Ist dieser Vorschlag doch offenbar identisch mit dem vor Jahren von der BI Wildsachsen-Langenhain gegen Ultranet vorgeschlagenen Verlauf für die Ultranet-Leitung, der jedoch abgelehnt wurde! Dieser Vorschlag von engagierten Laien war offenbar so gut, dass die Fachplaner von Amprion diesen übernommen haben – allerdings nur für den Rhein-Main-Link, nicht für Ultranet, obwohl es sich bei beiden Vorhaben um Höchstspannungs-Gleichstrom-Leitungen handelt. Der Grund für die Weigerung, Ultranet ebenfalls in dieser Trasse zu führen, kann also nur darin liegen, dass man seitens der Amprion und des Bundeswirtschaftsministeriums partout das Experiment einer Hybrid-Leitung (Gleich- und Wechselstromleitung auf den selben Masten) durchführen will. Das „Schutzgut Mensch“ spielt offenbar dabei keine Rolle.“
Sorgen machen der Linken in Hofheim zudem die angekündigten Konverterstationen, die einen weiteren riesigen Flächenfraß bedeuten dürften. Grassel: „Nachdem die Stadt schon dem neuen Rechenzentrum in Marxheim und dem Gewerbegebiet In der Lach zugestimmt hat, droht mit den Konvertern dann entlang der A66 alles zubetoniert zu werden. Die landwirtschaftlichen Nutzflächen mit extrem guten Bodenwerten werden immer mehr beschränkt. Das ist nicht nur für die Bauern in unserer Region eine Katastrophe.“