Nunmehr ist es amtlich: „Alle anderen Kindertagesstätten sind voll belegt.„
Damit begründete der Hofheimer Magistrat in der Vorlage 2021/144 vom 07.10.21, dass er zusätzliche über- und außerplanmäßige Ausgaben für die Erweiterung der Wallauer Kindertagesstätte Wandersmann benötige.
Das heißt mit anderen Worten: Schon sechs Wochen, nachdem zum Schuljahresbeginn ein Drittel der Kita-Kinder aus dem Kindergarten in die Grundschule gewechselt sind, fehlen in Hofheim Kita-Plätze. Alle Kinder, die in den nächsten 10 Monaten drei Jahre alt werden, werden in ihrem Heimatort nur schwerlich auch einen Kita-Platz ergattern, denn alle Kindertagesstätten sind bereits jetzt voll belegt, so der Magistrat.
Dadurch, dass die ursprünglich für den (dringlichen!) Ausbau des Langenhainer Kindergartens vorgesehenen Haushaltsmittel nunmehr nach Wallau zum Ausbau der dortigen Kita verschoben werden, entstehen unter dem Strich keine weiteren Betreuungsplätze. Und wenn der (äußerst schleppende) Ausbau des Lorsbacher Kindergartens auf wieder 100 Plätze dereinst einmal abgeschlossen sein sollte, fehlen in Lorsbach laut Entwicklungsplan bereits heute absehbar weitere 24 Betreuungsplätze.
Statt von einer „internationalen Schule“ zu fabulieren und „Hofheim zum Hochschulstandort etablieren“ zu wollen, wie die CDU/FWG/FDP-Minderheitskoalition in ihrer Koalitionsvereinbarung anstrebt, solle sich die Dreier-Koalition – bitteschön – um ihre ureigensten Aufgaben kümmern, nämlich die vorschulische Betreuung unserer Kinder sicherzustellen. Denn für Kindertagesstätten sind unsere Städte und Gemeinden zuständig, erinnert die LINKE-Fraktionsvorsitzende Dr. Barbara Grassel den Magistrat an seine Pflichten. Doch das einzige, was die neue Dreier-Koalition einfällt zur drängendsten Aufgabe der Hofheimer Kommunalpolitik, dem bedarfsgerechten Ausbau unserer Kinderbetreuung, ist: „Kita-Plätze, Begegnungsorte, Kultur- und Sportstätten sind geplant“. Das wird die Eltern, die derzeit händeringend nach Betreuungsplätzen suchen, wenig trösten.