Das seit fünf Jahren überfällige Klimaschutzkonzept des Main-Taunus-Kreises liegt endlich vor. Was wie eine gute Nachricht klingt, wird schon in der Vorlage des Kreisausschusses gleich wieder zu Grabe getragen.
Barbara Grassel, Mitglied im Umweltausschuss für Die Linke Main-Taunus, erklärt: „Die Fortschreibung des im Jahr 2014 erarbeiteten und im März 2015 verabschiedeten Klimaschutzkonzeptes wurde tatsächlich jetzt, im Mai 2024, dem Kreistag vorgelegt. Aber nach dem Lesen des Vorlagentextes kann man sich eigentlich die Lektüre des 142 Seiten umfassenden Berichtes ersparen. Denn der Landrat weist darauf hin, dass im Rahmen der notwendigen Konsolidierung der Kreisfinanzen freiwillige Aufgaben, die über die Pflichtaufgaben hinausgehen „weitgehend vermieden werden. Hierunter fällt ein großer Teil der im Klimaschutzkonzept vorgeschlagenen Maßnahmen.“ Kurzum: Für Klimaschutz hat der Kreis laut Landrat kein Geld. Die viel höheren zwangsläufigen Folgekosten des Klimawandels, wenn jetzt nicht entschlossen gehandelt wird, werden ignoriert. ‚Nach mir die Sinnflut‘ ist offenbar das Motto des Landrats. Daran ändert offensichtlich auch eine Grüne Erste Beigeordnete nichts. Wie lange möchten sich die Grünen im Kreistag noch in ihrer eigenen Koalition vorführen lassen?“