In den letzten Tagen häuften sich die schlechten Nachrichten, was die Schaffung weiterer Kita-Plätze in Hofheim betrifft. Von drei Projekten, die zusätzliche Kita-Plätze bringen sollten, steht die Realisierung von zweien in den Sternen, und das einzige, von dessen Realisierung in absehbarer Zukunft ausgegangen werden kann, ist ein kommerzielles Projekt mit „wirtschaftlichen“ Elternbeiträgen, die für Normalverdienende „jenseits von Gut und Böse“ liegen, nämlich die „Glückskinder-Kita“ im Thüringer Weg.
Am 07.05.25 hatte Die Linke in der Hofheimer Stadtverordnetenversammlung beantragt: Der Magistrat stellt das Grundstück am Thüringer Weg nur unter der Bedingung zum Betrieb einer Interims-Kita zur Verfügung, dass sich die Betreuungskosten für die Eltern dort im gleichen Rahmen bewegen wie bei städtischen und freien nicht-kommerziellen Trägern. Beschlossen wurde auf Antrag der SPD dann: Der Magistrat wird gebeten, vertraglich sicherzustellen, dass sich die Preisstaffelung der Angebotsmodule für die Eltern im gleichen Rahmen bewegt wie bei städtischen und freien nicht-kommerziellen Trägern. In der Ausschuss-Sitzung am 29.10.25 berichtete der Magistrat dann über den Abschluss von Träger- und Pachtvertrag mit der Glückskinder GmbH, erklärte aber auf die Frage, nach der Vereinbarung über die Preisstaffelung, dass es darüber keine Gespräche gegeben hätte. Bürgermeister Schultze sah dafür auch keine Möglichkeit außer die Stadtverordnetenversammlung beschließe Haushaltsmittel, um die Betreuungskosten für die Eltern auf das Niveau städtischer und gemeinnütziger Träger herunter zu subventionieren. Das ist eine glatte Missachtung des Stadtverordnetenbeschlusses.
Die Bebauung des „Jungehag“ wurde den skeptischen Stadtverordneten damit „schmackhaft“ gemacht, dass im Bebauungsplan ein Grundstück eingezeichnet war, auf dem die HWB eine Kita errichten sollte, um dort die in Wildsachsen fehlenden Kita-Plätze zu schaffen. Der Trick hat funktioniert, der Bebauungsplan erhielt in der Stadtverordnetenversammlung eine Mehrheit. Und jetzt, wo dort die Grundstücke vermarktet werden, stellt die HWB fest, dass eine Kita im Jungehag nicht sinnvoll wäre, und nimmt von dem Vorhaben Abstand. Auch wenn diese Entscheidung nachvollziehbar ist, so war dies von Anfang an absehbar, aber für den geeigneteren Standort (Mester-Gelände) in der Ortsmitte gibt es bislang keine Planung. Das Nachsehen haben die Wildsächser Eltern.
Das „Instone-Projekt“ in der Homburger Straße, bei dem vom Investor außer Wohnungen auch eine U3-Kita gebaut werden soll, hat sich über die im Vorhaben- und Erschließungsplan festgesetzte Zeit hinaus verzögert, aber der Magistrat hat geduldig abgewartet, bis der Investor nach Fristablauf einen neuen Bauantrag gestellt hat und ihm nun erneut 3 Jahre Zeit für die Realisierung seines Projektes einschließlich der Kita eingeräumt.
Das einzige Kita-Neubau-Projekt das in absehbarer Zeit realisiert wird, ist also die kommerzielle Interims-Kita der Glückskinder GmbH im Thüringer Weg. Das ist eine schlechte Nachricht für alle Eltern unserer Stadt.