Verhütungsmittelfonds: Auch der Main-Taunus-Kreis hat ein Umsetzungsproblem

Seit 2019 plant der Main-Taunus-Kreis einen Verhütungsmittelfonds, um sozial benachteiligten Menschen einen erleichterten Zugang zur sexuellen und reproduktiven Selbstbestimmung zu ermöglichen. Eine kürzlich beantwortete Anfrage der LINKEN im Kreistag zeigt: Auch im fünften Jahr nach Ankündigung ist eine Umsetzung keineswegs gesichert.

Thomas Völker, LINKE-Kreistagsabgeordneter im Sozial- und Gesundheitsausschuss, erklärt: „Wenn fünf Jahre ins Land gehen, ohne dass bei einem Projekt auch nur ansatzweise Fortschritte zu erkennen sind, dann belegt dies den offensichtlich extrem geringen Stellenwert für den Main-Taunus-Kreis. Es ist erfreulich, dass die von den LINKEN 2021 angestoßene kostenfreie Ausgabe von Menstruationsprodukten an Schulen sich bewährt hat und nun verstetigt werden soll. Aber auch Verhütungsmittel sind für nicht wenige Menschen eine enorme finanzielle Belastung. Die Evaluation des biko-Projekts des Bundes hatte genau dies belegt – auf das Anschlussprojekt des Kreises warten die Menschen aber seit dem vergeblich. Die seit Jahren bereitgestellten Mittel im Kreishaushalt verfallen, weil der Kreisausschuss offenbar kein Interesse an der Situation armutsgefährdeter Menschen hat – das zeigt sich leider auch bei diesem Thema wieder einmal eindrücklich.“