Niedrigschwellige Impfangebote im Main-Taunus-Kreis sind und bleiben Mangelware

Zur stockenden Impfkampagne erklärt Thomas Völker, LINKE-Kreistagsmitglied im Gesundheitsausschuss:

„Das Impfzentrum im Kastengrund ersatzlos zu schließen, war schon im September falsch. Hier trifft die schwarzgrüne Landesregierung eine deutliche Mitschuld, aber der Main-Taunus-Kreis hätte so wie andere Kreise und kreisfreie Städte auch weiterhin Impfstellen in Eigenregie betreiben können. Die 50-prozentige Kostenbeteiligung des Bundes lief ja noch garantiert bis Ende des Jahres und wurde gestern erneut verlängert. Die dezentralen Impfangebote durch den Kreis scheinen im September/Oktober fast vollständig eingestellt worden zu sein, zumindest gibt es keine wesentliche Öffentlichkeitsarbeit des Kreises hierzu. So schafft man keine wesentliche Erhöhung der Impfquoten.

Dass der Verweis auf die Hausärztinnen und -ärzte nich genügen würde, war absehbar. Die Arztpraxen sind schon so in der Erkältungsperiode chronisch belastet, in vielen Praxen wird aktuell zudem vor allem gegen Grippe geimpft statt gegen Corona. Nun, Mitte November und mitten in der vierten Corona-Welle wachen auch Landrat Cyriax und Beigeordnete Overdick auf und wollen das Boostern mit gerade einmal fünfeinhalb Stunden pro Woche voranbringen. Die Generation Ü70 muss sich hier zudem mit einer E-Mail (!) für einen Termin registrieren, barrierefrei und altersgerecht sieht anders aus. Das alles kann einen nur mit Kopfschütteln zurücklassen und ist der aktuellen Pandemieentwicklung vollkommen unangemessen. Wie schon bei den Schulen, wo erst auf Druck Impfangebote erfolgten, zieht der hauptamtliche Kreisausschuss wiederum viel zu spät die notwendigen Konsequenzen.

Wir brauchen endlich flächendeckend niedrigschwellige Impfangebote im Kreis, möglichst in jeder Gemeinde und mit täglichen Impfangeboten auch an den Wochenenden.“