Linke fordert Ende der Tarifflucht bei varisano

Die Linke Main-Taunus hat heute einen Antrag in den Kreistag eingebracht, um der auch weiterhin geplanten Tarifflucht für Teile der Beschäftigten im Klinikverbund Höchst-Main-Taunus etwas entgegenzusetzen. Nach Aussagen der varisano-Geschäftsführung in der Sondersitzung am 22. April 2024 sollen auch zukünftig Bereiche wie Küche, Transportdienst und das Reinigungspersonal von der Anerkennung des Tarifvertrags des Öffentlichen Dienstes ausgenommen werden.

Thomas Völker, Sprecher der Linken im Kreistag, kritisiert dieses Vorhaben: „Ein funktionierendes Krankenhaus braucht alle seine Beschäftigten. Eine gute Essensversorgung, Sauberkeit und Hygienestandards und die pünktliche Bereitstellung von Patientinnen und Patienten sind für die Arbeit und das Gesundwerden im Krankenhaus ebenso wichtig wie gute Pflege und qualifizierte Ärztinnen und Ärzte. Deshalb ist eine tarifliche Schlechterstellung der Funktionsdienste nicht zu akzeptieren. Die Geschäftsführung setzt jedoch statt auf Wertschätzung und tarifliche Anerkennung weiterhin auf Lohndumping und innerbetriebliche Spaltung.

Der Kreistag kann nicht direkt auf die Geschäftsführung einwirken. Er kann aber die drei Aufsichtsratsmitglieder, die der Kreis mit Herrn Cyriax, Frau Overdick und Herr Baron stellt, beauftragen, gemeinsam mit den Arbeitnehmervertretern im Aufsichtsrat für die Tarifanerkennung zu sorgen. Denn es gilt gerade in Zeiten des Fachkräftemangels: Wer gute Arbeit will, muss gute Arbeitsbedingungen und Löhne garantieren.“